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Was wir vom Meer lernen können.

Seit ich denken kann, übt das Meer eine große Faszination auf mich aus. Es hat mich schon immer inspiriert, beruhigt, belebt, berührt und geheilt. Innerlich wie äußerlich. Ich kann Stunden damit zubringen, es einfach zu beobachten, zu riechen, zu hören, das Salz zu schmecken und das Wasser auf meiner Haut zu spüren. Das Bad in seinen Wellen ist für mich gleichermaßen Segnung sowie Verbindung zur Schönheit der Schöpfung. Dass ich inzwischen am „jadransko more“ lebe, erfüllt mich jeden Tag mit tiefster Dankbarkeit und Liebe.


Doch das Meer berührt nicht nur meine Seele und streichelt all‘ meine Sinne, bei genauerer Betrachtung lehrt es auch so viele Lebens-Analogien.


So ist das Meer immer in Bewegung, es fließt und verändert sich stetig. Dabei nimmt es Richtungen ein und kennt doch kein endgültiges Ziel, kein gestern und kein morgen. Es ist einfach.


Das Meer ist wandelbar. Es bahnt sich seinen Weg, wechselt die Farbe, hat verschiedene Tiefen und zeigt sich an der Oberfläche von glatt bis Gischt.


Seine Wellen können sowohl sanft als auch brachial sein. Denn das Meer ist verbunden, mit dem Kosmos, dem Mond, den Gezeiten, der Meteorologie. Und doch ist es auch ein Element für sich, das immer das Wasser bleibt, ganz egal, welchem Wetter es ausgesetzt ist.


Nicht zuletzt zeigt uns das Meer auch die Bedeutung von Vielfalt und Zusammenarbeit, da es eine Vielzahl von Lebensformen beherbergt, die alle miteinander in einem komplexen Ökosystem interagieren. Es lebt in sich und mit allem, was ist.


Und wie leben wir?


Nicht selten gegen die Naturgesetze des Lebens. Wir stemmen uns gern gegen das Fließen. Wir fordern Haltbarkeit, Beständigkeit sowie Fortdauer von etwas ein, dessen Natur nun mal wechselhaft ist und viele Farben, Phasen und Formen kennt. Wir feiern die Flut und fürchten die Ebbe. Haben dabei das Vertrauen in die Gezeiten des Lebens verlernt, den Respekt vor der Vielfalt und die Akzeptanz für die Wellenbewegungen.


Wasser lässt sich weder biegen noch brechen. Das Meer ist nicht beherrsch- oder kontrollierbar. Es ist lediglich erfahrbar. Doch macht nicht genau auch das seine Schönheit und Magie aus? Vielleicht begegnen wir dem menschlichen Leben mit genau dieser Faszination – und dem Bewusstsein, dass wir immer das Wasser sind, und nicht das Wetter …

 

Vom Meer

Deine Vanessa





 

 

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